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Woche 4

Demonstranten, Klassenbesuche und Wandern

Ich kann fast gar nicht glauben, dass mittlerweile schon vier Wochen vergangen sind, seit ich hier bin. Es fühlt sich an, als ob ich gerade erst angekommen bin, gleichzeitig aber auch wie eine Ewigkeit.


Am Wochenende habe ich Besuch von Basti bekommen, nachdem ich ihm am Freitag Galway City gezeigt habe, sind wir am Samstag gemeinsam zur Westküste gefahren und waren im Connemara National Park wandern. Auf dem Rückweg sind wir den Wild Atlantic Way entlanggefahren. Am Abend ging es dann mit Freunden, die ich hier kennengelernt habe, das Rugby-Spiel gucken und danach noch spontan in einen Pub. Am Sonntag musste ich Basti dann schweren Herzens wieder zum Busbahnhof bringen; vorher haben wir noch eine kleine Tour durch das Universitätsgelände bekommen.


Am Montag hatte ich dann gar keine Lust wieder zu arbeiten, habe es dann doch aber durchgezogen. Weil meine Kollegen das Foliieren von Büchern nicht so sehr mögen, hat sich in den letzten Wochen ein Stapel von Bilderbüchern angesammelt, den ich nun abarbeiten kann. (Ist einer meiner Lieblingsaufgaben in der Bibliothek und meine Kollegen können nicht so recht glauben, dass ich das freiwillig mache.)


Am Mittwoch hatte die City Library von Galway Besuch von Menschen bekommen, die gegen sexuelle Inhalte in Büchern sind. Mit Kameras sind sie in die Bibliothek gekommen und haben angefangen das Personal zu belästigen. Weil wir nicht wussten, ob sie auch zu uns in die Westside Library kommen, hat mir meine Kollegin empfohlen für den Tag im Büro zu arbeiten. Am Ende sind sie zum Glück nicht bei uns aufgetaucht.


Am Donnerstag durfte ich bei dem Projekt "Europe Direct" partizipieren. Meine Kollegin aus der Zweigstelle in Ballinasloe organisierte anlässlich des "Time to Move - Discover ways to experience Europe"- Monats Klassenbesuche, bei denen junge Menschen mit Auslandserfahrungen sich vorstellen und Fragen beantworten können. Zwei Studenten aus Irland und ich haben zwei Schulen besucht und sind mit den Schülern ins Gespräch gekommen. Ich glaube ich habe meine Angst ein bisschen überwunden vor vielen Menschen zu sprechen, denn in der ersten Klasse musste ich vor über 60 Schülerinnen (es war eine reine Mädchenschule) auf englisch über meine Erfahrungen als Praktikantin in Irland berichten. In der zweiten Schule gab es zum Glück nicht so viele Schüler*innen. Am Ende haben wir als Dankeschön einen Beutel mit ein paar Überraschungen bekommen (Stift, Notizheft, Button, Wasserflasche, Kopfhörer und einen Gutschein. Hat sich also wirklich gelohnt!) Auf dem Rückweg durfte ich eineinhalb Stunden auf den Zug nach Galway warten.


Diese Woche haben wir außerdem das 20-jährige Jubiläum meiner Kollegin an der Westside Library gefeiert. Damit ist sie die längste Mitarbeiterin in der Bibliothek und es gab natürlich viel Kuchen, Scones und Tee (Schwarztee!). Wenn ich hier nicht so viel laufen würde, würde ich mir echt Sorgen machen, dass ich nach den 13 Wochen nach Berlin zurückrollen werde.


Für das Wochenende wurde ich wieder zum Rugby schauen eingeladen. Am Samstag spielt Irland gegen Neuseeland und ich hoffe so sehr, dass Irland gewinnt, ansonsten wird die Stimmung wahrscheinlich den Bach runter gehen.


Damit verabschiede ich mich wieder und diesmal mit sonnigen Grüßen aus Irland

Antonia





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